Totale Sonnenfinsternis am 29. März 2006

Türkei, Hochland bei Konya (38.0830N, 33.1830E)
Erlebnisbericht der organisierten Tagesreise


Los ging es um 19:30 am 28.03.06 von hier (Gudensberg) zusammen mit Helga Schöps Richtung Marburg. Von dort aus nahm uns Jürgen Vollmer mit an den Flughafen nach Frankfurt. Dort trafen wir um ca. 22:30 ein, Flug sollte um 0:30 gehen.
Erst mal nette Begrüßung am Check-In durch das Eclipse-Team. Da waren kaum andere Leute und wir dachten, wir wären so mit die Ersten ;-)
Denkste, eher die Letzten ... Na egal, erst mal hoch zum Gate, und dort irgendwo schön einen Kaffe schlürfen.
Wieder denkste... : Unglaublich an einem Weltflughafen werden um 23 Uhr die Luken dicht gemacht... :-( Na ja, so genehmigten wir uns denn ein Bier aus dem Kiosk.

Dann mal wieder am Warteraum zum Gate vorbeischauen, seltsam angespannte Gesichter bei den Damen und Herren am Schalter...
Na, wie mir mein Glück so hold ist ( und natürlich das aller Mitreisenden dazu) hörte man undeutlich, vages Gemurmel von wegen da ist was mit dem Flieger in Hamburg nicht in Ordnung. Na prima ...

Mittlerweile war es ~0:00 Uhr, und immer noch keine News aus HH. Erste Bedenken, das es für die ganze Sache zu spät werden könnte kamen auf. Gegen 1 Uhr dann endlich die Nachricht, das ein Ersatzflieger in FFM startklar gemacht wird, und eine Ersatzcrew aus dem Bett geworfen wird. In der Zwischenzeit wurden die Leute aus Hamburg wegen dem Nachtflugverbot nach Hannover gekarrt, wo wir sie dann abholen sollen.

Gegen 3:15 hob der Flieger dann nun endlich ab, und rund 40 Minuten später landeten wir in Hannover. Na, nun kann es ja endlich voran gehen... Wieder denkste: Es dauerte noch mal eine knappe Stunde bis endlich der Bus an die Maschine kam, und alle Platz genommen hatten. So starteten wir endlich kurz nach 5 Uhr, und bei 3 Stunden Flugzeit plus Zeitverschiebung war die Landung in Konya gegen 9:10 endlich vollbracht.
4:15 Stunden Verspätung, geht ja eigentlich noch ;-)
Na jetzt aber steht der Sache nun endgütig nix mehr im Weg... Oder doch ?
Konya, Militärflughafen mit zivilem Terminal, welches wohl eher für Maschinen bis 100 Leute ausgelegt ist...
Also wieder ein Flaschenhals durch den über 200 Leute durch mußten.
Irgendwann war auch dies geschafft, und wir konnten zu den Bussen gehen. 5 Stück an der Zahl, alles verstauen, einsteigen und los.

Leider hatten wir nicht mehr so wirklich viel Zeit, einen Alternativplatz anzusteuern, der anhand der doch dickeren Cirren angebracht gewesen wäre. So ging es dann Rtg. Nordost auf der Hauptstraße Konya-Aksaray. Dort nach ~50 km, ein Stück vor Sultanhani bogen wir rechts ab auf eine Schotterpiste, die uns nach ca. 3km an den Beobachtungshügel fast genau auf der Zentrallinie führte. Die nächstgelegene Siedlung ist Akörenkisla, 38.0830N, 33.1830E.

Dort war bereits eine Gruppe mit einem Reisebus, die den Hügel schon bevölkerte. Aber das war nicht weiter ein Problem, da das Gelände weitläufig genug ist. Ich hatte keine Lust auf größere Action um den höheren Hügel zu erklimmen, so war dann schnell ein Plätzchen gefunden, und die Gerätschaften wurden aufgebaut.
Dann erst mal durchatmen, und immer wieder bange Blicke zum Himmel: Der Cirrus wurde zwar nicht deutlich dichter, aber die Bewölkungsgrenze ca. 60-70 km süd-südwestlich wollte auch nicht wirklich näher kommen...

Gegen 12:43 (10:43UT) der erste Kontakt.


Ca. 50% Bedeckung gegen 13:25 (11:25UT)


Rasend schnell wird es nun dunkler, und schon ist der Diamantring und kurz darauf die Perlenschnur zu sehen:



Einige Bilder aus der totalen Phase:













Der Diamantring beim 3. Kontakt:



Danach blieben wir noch bis zum 4. Kontakt an dem Platz, und realisierten so nach und nach das gerade erlebte
tolle Ereignis. Mit dem Bus führen wir noch ca. 20 km nach Sultanhani, um die dortige Karawanserei zu besichtigen.

Bilder davon, und die Eindrücke whrend der Finsternis habe ich der folgenden Videozusammenfassung (ca. 19MB) zusammengestellt.

Gegen 19 Uhr waren wir dann wieder am Flugplatz in Konya, und nach noch einigem Schlange-Stehen beim Einchecken, ging es dann schon wieder Rtg. Heimat. So ging dann ein langer, langer Tag mit sehr vielen Eindrücken zu Ende, den ich nicht in meinem Leben missen möchte. Währen dem Rückflug nahm ich mir dann nach dem Abenessen das erste längere Schlafpäuschen ;-)

Vielen Dank auch an Helga und Jürgen, und natürlich auch an Wolfgang!