Baubericht 3D-IZZIG

Berichtsversion 2.0 vom 11.06.2004

Wie kommt man als Modellfluganfänger zu 3D-Fliegen ? Am besten gar nicht ;-)

Aber der Izzig macht es möglich. Auch wenn das hier wie eine völlige Werbesite für das "Ach so tolle" Modell von Vereinskollegen des FSM69 Melsungen aussieht, das solles nicht sein. Die Leute haben das Modell entwickelt, und verkaufen es auch an Interessierte als Bausatz. Ich möchte das nicht als Vordergrund herausstellen, sondern meine Erfahrungen beim Bau und beim Fliegen wiedergeben.

Ich bin ja eigentlich eher noch Anfänger, und fliege erst seit etwas mehr als einem Jahr. Ich fand es immer toll zuzusehen, wie das Gerät auf dem Platz flog. Daher hatte ich doch einigen Respekt vor so einem quirligen Teil.

Letztendlich bin ich aber völlig überrascht, wie Klasse und einfach der Izzig zu handhaben ist. Klar, etwas gewöhnungbedürftig, aber durchaus einfach händelbar, ja sogar gutmütig.

Die Maschine ist etwas "zum immer dabei haben", die man einfach schnell auch nach Feierabendfliegen kann, und von demn Abmessungen in jedem Auto Platz findet.

Keine Aufbauerei... Akku rein, und los gehts mit 2-3m Abflugpiste. (Wenn möglich fester Boden)

Hier noch kurz der Link zu dem Melsunger Fun-Flyern : THE FUNFLYZONE

Bausatz wie er im Karton geliefert wurde. Sauber verpackt und vollständig.
(Ob dieser Lieferumfang so bleibt und bei welchem Preis, kann ich keine Aussage machen.)

Deckblatt der Bauanleitung

Stückliste des Bausatz:



Rumpf mit den wichtigsten Teilen fertiggestellt, und die Fläche probehalber eingesteckt. So zu bauen ist auf jeden Fall Vorteilhaft, da man einfach sieht wie alles zueinander paßt. Das ist der kleine Nachteil des Materials da es doch sehr nachgibt, so lange die Querversteifung (Top- und Bodenbeplankung), in welcher Form auch immer noch nicht vorhanden ist. In diesem Zustand des Baus sah ich, das die Hochachse (Seitenruder) leicht ausserhalb der Mitte war, und das ich dieses dann beim Beplanken dann später korrigieren musste. Daher kann ich nur den Tipp geben, beim verkleben der Rumpf-Seitenteile möglichst sorgfältig zu arbeiten, da sonst schon der erste Keim der Unsymmetrie gelegt wird.

Vom Bau der Tragfläche habe ich leider keine Bilder gemacht, aber wenn man sich an die Anleitung hält klappt es recht gut. Einzig muss man beim kleben mit UHU-Por aufpassen, da dies ein Kontaktkleber ist, und wenn man es wirklich gut ablüften lassen hat, pappt das Zeug wie Teufel, so dass Korrekturen nur schlecht möglich sind.

Also, immer schön darauf achten das vor dem Zusammenfügen der Klebestellen alles möglichst gut ausgerichtet ist. Die erfahrenen Depron-Bastler wissen dies natürlich...

Das Ganze erstmal auf die Waage.... aha, nur 60 gr. bisher. interessant...
Habe zur Zeit zwar nur eine Standard-Küchenwaage, die aber für diese Zwecke gerade noch ausreicht.



Nach dem dann der Motorspant, die Ruder, und das Fahrwerk eingebaut ist, wiegt das Ganze dann ca. 100 gramm.

Über manche Details wie Kabelführung, oder wo positioniert man den Regler, Akku, oder die Servo's genau, lässt sich die Bauanleitung nicht aus. Die grobe Lage ist zwar schon klar, aber es sind halt keine Maße angegeben, so das man dies nach den Bildern machen muss, und da etwas Modellbauerfahrung doch von Nöten ist.

Für absolute Modelbauanfänger also nicht so sehr geeignet, oder aber man lernt dann dabei ;-)

Da ich aber nun schon einige Modelle gebaut habe, und auch immer möglichst gute Lösungen suche, habe ich während des Baus doch schon einiges hin und her überlegt, um dann bei den nächsten Schritten keine blöden Überraschungen zu erleben.


Daher habe ich einfach erst mal so weit wie möglich alle Servos samt Anlenkungen und den Motor eingebaut, um dann zu sehen, wo man in etwa Empfänger, Regler und Akku hinpacken muß, damit es dann mit dem Schwerpunkt stimmt.

Von daher ist es nachvollziehbar, das dies in der Bauanleitung nicht näher beschrieben ist, da es ja unterschiedliche Antriebskonzepte und Akkugrößen gibt.

Meine Variante ist ein Axi 2208/34 an Jeti-Advance 08-3p Regler, und 2 oder 3-Zellen 700mAh-LiPoly. Das ganze dann mit Prop-Saver und 9x3,8" APC-Slowfly Prop.

Je nach dem ob ich den 2 oder 3-Zellen-Pack fliege, muss ich dann ein wenig mit dem Maximal-Gas aufpassen. Ich will halt auch nicht dauernd die Luftschraube wechseln, aber das ist zu händeln.

Dazu kann man die Ströme zu Hause mit einem ab 10A-fähigen Multimeter testen, so das man weiß, welche Ströme bei welchen Gas-Knüppelausschlag fließen.


Nach dem ich dann alles mal so provisorisch in die Kiste eingebaut habe, und/oder nur mit TESA fixiert hatte, wusste ich, wo ungefähr welche Teile hin müssen.

Wichtig erschien mir, das der Akku von oben einlegbar ist, und eine Rutsche bekommt. Diese ist im folgenden Bild zu sehen:
Damit der Akku auch etwas "Luft" zur Kühlung bekommt, habe ich die Rutsche mit einigen Löchern versehen, und auch noch hochkant eine Auflage und einen Anschlag aufgeklebt. Das Depron ist von Resten der Beplankung. um diese Reste zu bekommen (hatte ja keine Depron-Teile ausser denen des Bausatzes) habe ich für den hinteren Bereich wo sich der Rumpf zum Leitwerk hin verjüngt, so weit wie es ging den Beplankungsstreifen diagonal geteilt, so das etwas übrig bleiben mußte.


Aus diesen Resten habe ich dann auch unter der Akku-Rutsche links und rechts je einen Streifen Depron mit Löchern geklebt, so das der Regler einen relativ festen Sitz hat, und die Kabel nicht in den Motorbereich wandern können.
Die Durchführung der Zuleitungen an den Regler sieht man im vorigen Bild.

Hier die Anlenkungen des Leitwerks. Die Ruderhörner sind in dieser Form etwas "klobig" aber na ja, es nehme jeder was er zur Hand hat...

Hier ist anzumerken, das man sich entweder mit dem Ruderhorn für das Seitenruder etwas sehr Geschicktes ausdenken muß, oder das Höhenruder etwas ausschneiden muss, (so wie ich es gemacht habe) da sonst bei voll ausgeschlagenem Seitenruder, das Höhenruder nicht mehr frei laufen kann !


Die Klappe für den Akku:

Sie ist an einem fest eingeklebten Stück der Beplankung vor dem Cockpit mit Tesa angeklebt, und ich habe noch eine kleine Depron-Lasche angeklebt, so das man sie unter den Teil über dem Motor "einrasten" kann. Trotzdem ist es ratsam, das Ganze mit Tesa zu fixieren. Beim 2. oder 3. Flug baumelte plötzlich der Akku herum...
schwer Glück gehabt, da die Maschine gerade im Aufwärtsflug war, und ich sofort den Motor abstellte, und noch, wen auch etwas härter landen konnte. Das hatte aber keine Folgen für das Modell.

Da ich immer gerne an alles herankommen möchte, habe ich das Cockpit im vorderen Teil auch nicht komplett verklebt, sondern eine Klappe gelassen, um noch an den Empfänger kommen zu können. Dieser ist mit Klettband auf der Tragfläche innerhalb des Rumpfes befestigt.

Diese Cockpitklappe hat auch etwas "Luft" und schließt nicht völlig bündig, was mir aber gerade recht kommt, da ich den Spant vor der Tragfläche noch etwas durchlöchert habe, um eine Wärmeabfuhr von Akku und Regler zu ermöglichen.
Über die nicht 100%-ig schließende Klappe ist dann wohl auch ein Luftaustausch gewährleistet.

So sieht das gute Stück dann fertig aus, und ich hoffe das eventuellen Nachbauern dies Hilfestellung bietet, oder auch Anregungen für vielleicht noch bessere Ideen gibt.


Ein paar interessante Daten zu den Flugzeiten: Am 10.06.2004 habe ich das Modell mit dem 3-Zellen Akku 14 min. lang geflogen. Allerdings mit Anfangs etwas mehr Speed und Torque-Versuchen, dann nur mit moderater Geschwindigkeit, und dann sehr langsam, da ich einfach mal wissen wollte, wie lange kann man das Ganze ausreizen.

Mit dem 2-Zellen-Akku habe ich es dann sogar auf 18 Minuten gebracht, wobei ich dann das Modell so getrimmt hatte, das bei relativ lagsamer Geschwindigkeit noch sehr minimales Steigen drin war. Habe aber auch zwischen durch immer mal wieder ein Rolle oder Rückenflugübungen gemacht. Eine "Acht" im Rückenflug ist mir dabei fast vollständig gelungen. Es wird ;-)))
Wenn man viel torquen will und mehr speedmäßig fliegt, ist dann eher so nach 4-8 Minuten Schluss. Torquen ist mit dem 2z Akku auch möglich, aber irgendwie "unkonfortabel". Man kann den Izzig bestimmt auch noch minimal leichter bauen, aber ich bin nun bei ca. 280 gr. und bin erst mal seeeehr zufrieden damit.

Was noch zu sagen ist, das die Räder aus Depron nicht unbedingt die haltbarste Lösung ist. Bei mir jedenfalls, da die Landungen regelmäßig mit einem "Vornüberkippen" des Izzig enden. Die Seitenteile der Räder waren da bei mir sehr schnell ausgerissen, so dass ich mittlerweile einen Satz Ultraleicht-Räder von Robbe eingebaut habe.
Der Bericht ist eigentlich erst mal so fertig. Wenn noch Nachfragen zu diesem oder jenem kommen, bin ich gern bereit diese hier noch aufzunehmen, oder zu beantworten.


Disclaimer: Ich bin an dem Verkauf des Bausatzes nicht beteiligt, und erarbeite diesen Bericht auch nicht im Auftrag der Modellentwickler !
Klar aber, das ich die Vereinskollegen mit diesem Bericht unterstützen möchte.
Lutz Schenk